Blaufelden Aktuell
Zweckverband Hohenloher Wasserversorgungsgruppe Gerabronn - Kräftige Investitionen ins Trinkwassernetz
Der Zweckverband Hohenloher Wasserversorgungsgruppe (HWG) mit Sitz in Gerabronn hielt kürzlich sein Jahresversammlung im Bürgerhaus in Blaufelden – Herrentierbach ab.
In seiner ersten Sitzung als Verbandsvorsitzender begrüßte Bürgermeister Christian Mauch aus Gerabronn die Verbandsmitglieder, welche aufgrund der Kommunalwahlen teilweise mit neuen Gesichtern vertreten waren.
Mauch würdigte unser sauberes Trinkwasser in der Region als eine der wertvollsten Ressourcen, welches ein Privileg und Geschenk zugleich sei. Dies dürfe niemals zur Selbstverständlichkeit werden und die Wasserversorger tragen hier Verantwortung.
Es ist eine große Herausforderung in Zeiten des Klimawandels, wachsenden Bevölkerungsstrukturen und sanierungsbedürftiger Infrastruktur, diesem entgegen zu steuern und weiter in die Netze und Anlagen der Trinkwasserversorgung zu investieren, neue Ressourcen zu erschließen und die Finanzierung dafür zu stemmen. Erfreulich ist, so Verbandsvorsitzender Mauch, dass sich die Niederschläge in diesem Jahr nach mehreren mageren Jahren sehr positiv auf den Grundwasserspiegel und die Quellschüttungen ausgewirkt haben.
Betriebsführer der HWG Holger Gersten berichtete über das Verbandsgeschehen: 2,42 Mio. cbm Trinkwasser wurden 2023 an knapp 32.000 Einwohner der 11 Mitgliedergemeinden und einige Sonderabnehmer verkauft, etwas weniger als im Vorjahr. Umgerechnet verbrauchte 2023 jeder Einwohner 211 Liter pro Einwohner pro Tag. Der Wasserbezug erfolgt über den Zweckverband Wasserversorgung Nordostwürttemberg (NOW) Crailsheim, Kooperationspartner der HWG. Einwandfreie Wasserqualität, das ist oberstes Gebot der NOW, soll das gelieferte Trinkwasser haben. Die Wasserhärte liegt derzeit bei 13,3° - 13,6° dH, dies entspricht einem mittleren Härtebereich.
In das Betriebsgeschehen der NOW Crailsheim konnte Abteilungsleiter Marcus Bühler von der NOW dem Gremium einen kurzen Einblick gewähren. Im NOW-Gebiet stehen in den nächsten Jahren viele Sanierungen von Anlagen an. Die Rohwasser-optimierung und -erschließung sind derzeit ein zentrales Thema im Hinblick auf den Klimawandel. Die Lieferung von ausreichend Trinkwasser, auch in Extremzeiten, zu gewährleisten, ist eine der Hauptaufgaben der NOW.
Geschäftsführerin Ansorge informierte das Gremium über die Preisplanung 2025: Die Gesamtumlage an die Verbandsmitglieder ergibt 6,3 Mio. €, dies macht bei 2,4 Mio. cbm geplanter Wasserabgabe an die Mitglieder 2,63 €/cbm (VJ 2,53 €). Seit 2024 wurde das Investitionsvolumen deutlich erhöht: 2,4 Mio. € in 2025. „Dies ist notwendig“, betonte Ansorge, viele Anlagen sind in einem ähnlichen Alter und sanierungsbedürftig, man müsse dranbleiben. Es wurde ein Konzept ausgearbeitet und notwendige Maßnahmen priorisiert. Diese werden nun abgearbeitet.
Geschäftsführerin Ansorge wagt einen Blick in die Folgejahre. Die Bausumme bleibt auf höherem Niveau, der NOW und den Vorlieferanten Bodensee- und Landeswasserversorgung stehen ebenso größere Investitionen und Herausforderungen in der Wassergewinnung bevor. Die Kosten fließen in den Wasserpreis der Endkunden. Preissteigerungen beim Trinkwasser bleiben deshalb nicht aus. „Es werden jedoch keine Gewinne gemacht, und es steckt sehr viel drin, dies müsse dem Bürger so vermittelt werden,“ teilt Ansorge zu ihrem Zahlenwerk mit.
Verbandsvorsitzender Mauch verabschiedete in der Versammlung langjährige Mitglieder: BM Robert Böhnel a.D., Mulfingen sowie BM Stefan Ohr a.D, Kirchberg, waren 16 Jahre lang Mitglieder der Verbandsversammlung, daneben war Ohr noch 16 Jahre Mitglied im Verwaltungsrat.
Verabschiedet wurde Wasserwärter Willi Oberndörfer aus Schrozberg, welcher Ende des Jahres 37 Jahre Dienstzeit vollmacht. Oberndörfer betreute das Gebiet rund um Schrozberg sowie Teile von Blaufelden und Rot am See. Nach der Hochrechnung von Mauch war Wasserwärter Oberndörfer dienstlich sage und schreibe 630.000 km unterwegs, reparierte 900 Rohrbrüche und schloss 780 neue Trinkwasser-Hausanschlüsse an. Sein Nachfolger ist Wasserwärter Till Schwarz aus Niederstetten, welcher auch seine Ausbildung beim Verband absolviert hat. Mauch würdigte die Tätigkeiten mit Dank und Anerkennung.