Blaufelden (Druckversion)

Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Blaufelden

Die Freiwillige Feuerwehr Blaufelden hat im Jahr 2022 wieder eine eindrucksvolle Jahresbilanz ihrer unschätzbaren ehrenamtlichen Arbeit vorzuweisen.

Bei der Hauptversammlung begrüßte Kommandant Rolf Deeg zahlreiche geladene Gäste sowie Kameradinnen und Kameraden der 5 Einsatzabteilungen, Mitglieder der Altersabteilung und Jugendfeuerwehr in der Mehrzweckhalle in Blaufelden. Erstmals seit seiner Amtsübernahme im Oktober 2021 konnte die Hauptversammlung im bekannten Rahmen wieder durchgeführt werden. Insgesamt hatte die Freiwillige Feuerwehr Blaufelden, in der 170 Kameraden und Kameradinnen ihren Dienst am Nächsten verrichten, 48 Einsätze - und somit 18 Einsätze mehr als im Vorjahr - abzuarbeiten, so Kommandant Rolf Deeg in seinem Jahresbericht. Davon waren es 12 technische Hilfeleistungen, 8 Mal aufgrund Gefahrenstoffen, 12 Mal Brandmeldeanlagen davon 2 Fehlalarme und 16 Brandeinsätze. Das Einsatzspektrum reichte vom Entfernen eines Wespennestes in Wiesenbach über eine im Fahrzeug eingeklemmte Person in Wittenweiler bis hin zum Großbrand in Billingsbach. Dieser Einsatz hat die Feuerwehrangehörigen besonders gefordert. Jeder hat aufs Beste gearbeitet. Tatkräftig unterstützt wurde die Freiwillige Feuerwehr Blaufelden von den Nachbarfeuerwehren aus Gerabronn und Schrozberg sowie den Mitgliedern der Führungsgruppe Nord. Die Zusammenarbeit funktionierte tadellos. Die Feuerwehr Crailsheim half mit einem Atemschutzcontainer aus. Bei diesem Einsatz wurde nicht nur das Material sehr in Mitleidenschaft gezogen, auch mussten einige Kameraden anschließend ärztlich versorgt werden. Kommandant Deeg freute sich, dass nach 2 Jahren Zwangspause endlich auch wieder Übungen durchgeführt werden konnten. Unter anderem übten die Floriansjünger in Brüchlingen an einer Biogasanlage, im Schrozberger Freibad einen Chlorunfall oder trainierten Atemschutz, technische Hilfeleistungen und Löschwasserförderung in Gammesfeld. Neben der Jahreshauptübung Mitte September, einem angenommenen Dachstuhlbrand im Schulzentrum, gehörte der „verunfallte“ Bus mit verletzten Personen im Oktober zu den größeren Übungen, die absolviert wurden. Ebenfalls erfreulich, so Kommandant Deeg, waren die offiziellen Einweihungen der Magazine Herrentierbach und Wiesenbach. Zudem wurde das Mittlere Löschfahrzeug der Abteilung Herrentierbach bei dem Festakt Ende Juni den Ehrenamtlichen feierlich übergeben. Auch brachten sich die Feuerwehrangehörigen beim Maibaumstellen, dem Hohenloher Volksfest am Pfingstwochenende und dem Weihnachtsmarkt wieder aktiv mit ein. Hierfür, der Bereitschaft der Teilnahme an Übungen und Lehrgängen sowie dem täglichen Einsatz an vorderster Front zu helfen, wenn es darum geht Schaden von Leib und Leben und Sachwerten abzuwehren, dankte Kommandant Deeg seinen Kameradinnen und Kameraden ausdrücklich.

Der seit November neu ins Amt gewählte Jugendfeuerwehrwart Simon Kipphan stellte den Anwesenden sein Betreuer-Team sowie die aktuelle Gruppenentwicklung der Jugendfeuerwehr vor. Die 17 Jugendlichen hatten im Jahr 2022 10 Übungen durchgeführt sowie am Leistungsmarsch in Kreßberg und am Walter-Klenk-Pokal in Bühlertann teilgenommen. Besonders freute sich Jugendfeuerwehrwart Kipphan über die neu beschafften Winterjacken, nachdem die bisherigen Jacken doch schon sehr in die Jahre gekommen waren. Abschließend rührte Simon Kipphan noch die Werbetrommel, um in den nächsten Monaten und Jahre wieder mehr Neuzugänge bei der Jugendfeuerwehr begrüßen zu können. Manfred Plank, der Leiter der Altersabteilung, berichtete, dass coronabedingt im vergangenen Jahr noch keine Aktivitäten durchgeführt wurden. Er kündigte jedoch bereits das Ziel des Ausflugs 2023 an: eine Besichtigung der Berufsfeuerwehr Nürnberg Mitte April. Nach dem gemeinsamen Essendankte Bürgermeisterin Petra Weber in ihrem Grußwort Kommandant Rolf Deeg und allen Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr Blaufelden für ihre hervorragende Arbeit im Jahr 2022 und freute sich, dass man endlich wieder in Präsenz zusammenkommen und die Versammlung in normaler Form durchführen kann. In ihren Dank schloss sie auch die Nachbarfeuerwehren sowie Kreisbrandmeister Wagner und ihr Rathaus-Team für deren Unterstützung mit ein. Ihr Dank galt ebenso den Familien für die Unterstützung der Feuerwehrangehörigen, wenn diese im Einsatz sind. Zum Schluss informierte Bürgermeisterin Weber über die geplanten Projekte der nächsten Monate und Jahre im Bereich Brand- und Katastrophenschutz. Der Landkreis erarbeitet aktuell für alle Kreisgemeinden einen Notfall- und Alarmierungsplan im Falles eines Stromausfalls, so die Rathaus-Chefin. Parallel hierzu entwirft die Gemeindeverwaltung derzeit eine Notfallstrategie, wonach im Falle eines Blackouts der Verwaltungsstab im Feuerwehrmagazin Blaufelden mit Hilfe eines satellitengestützten Notfalltelefons Einsätze koordinieren und entsprechend handeln kann. Ein Treffpunkt für die Bevölkerung sollen die Markt- und Mehrzweckhallen werden. Aufgrund deren Größe, der gesicherten Wärmeversorgung, den sanitären Anlagen und dem Küchenbereich sowie der zentralen Lage sind die Hallen bei einem derartigen Ereignis ideal. Als weitere Vorhaben in den nächsten Jahren nennt Bürgermeisterin Weber den Neubau bzw. die Modernisierung der Magazine Blaufelden und Billingsbach. Kreisbrandmeister Joachim Wagner lobte in seinem Grußwort die Disziplin und Durchhaltefähigkeit der Feuerwehrangehörigen während der Pandemie. Obwohl man sich gar nicht oder nur unter bestimmten Bedingungen treffen konnte, war man nicht untätig, sondern hat das Beste aus der Situation gemacht. Die Alters- und Jugendabteilungen waren die Leidtragendsten, denn die waren für lange Zeit „auf Eis gelegt“. Sein persönlicher Dank galt allen Feuerwehrangehörigen, denn die Wehren im Landkreis Schwäbisch Hall haben in der gesamten Zeit der Pandemie, egal ob im Einsatz oder Übungsbetrieb, hervorragend und verlässlich funktioniert. Wie flexibel die Feuerwehren inzwischen auf die unterschiedlichsten Veränderungen der Gefährdungslage reagieren und sich immer wieder neu erfinden müssen, haben die letzten Jahre gezeigt: Coronatestzentren, Impfzentren oder Logistikaufgaben in der Flüchtlingskrise. Weder im Feuerwehrgesetz noch in den Kommentaren steht hierüber etwas. Doch egal ob die Bürger, die Gemeindeverwaltung oder die untere Katastrophenschutzbehörde schnell und zielgerichtet Hilfe benötigt, wird die Feuerwehr alarmiert. Weil alle wissen: Dann läuft es! Nach dem Grußwort verlieh Kreisbrandmeister Wagner die Ehrenzeichen für 15 und 25 Jahre Dienst bei der Feuerwehr. Alexander Klenk, der stellvertretende Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Schwäbisch Hall, berichtete von der Landesverbandsversammlung, die im Oktober 2022 in Lahr stattfand. Hier haben 3 direkt beteiligte Kameraden von ihren Einsätzen bei der Unwetterkatastrophe im Juli 2021 berichtet. Einer der Höhenretter konnte per Hubschrauber einen im Hochwasser treibenden Menschen, der sich bereits aufgegeben hatte, retten. Dennoch sind auch 7 Feuerwehrangehörige als Helfer gestartet und nicht mehr lebend nach Hause zurückgekehrt. Dies zeigt wieder bitterlich auf, dass unser Ehrenamt kein Hobby ist wie jedes andere. Unser Ehrenamt kann tödlich sein, so Alexander Klenk. Daher gilt es immer und immer wieder der Bevölkerung ins Bewusstsein zu bringen: Wir sind kein Verein wie jeder andere, wir sind Helfer und Helferinnen auch in größter Not. Klenk fordert deshalb alle auf, die Wertschätzung für die Ehrenamtlichen hochzuhalten, finanzielle Mittel bereit zu stellen, damit die persönliche Schutzausrüstung immer auf dem neuesten Stand ist und den sich stark fortentwickelnden technischen Innovationen stellen kann. Gerhard Braun, Obmann der Altersabteilungen im Landkreis Schwäbisch Hall, berichtete, dass fast alle Altersabteilung im Landkreis bis auf wenige Ausnahmen aufgrund Corona im Schlafmodus waren. Die Senioren wollen im Rahmen der Möglichkeiten eingebunden werden und einen aktiven Beitrag in der großen Feuerwehrfamilie und der Heimatgemeinde leisten. Man war froh, dass man sich beim Kreis-Senioren-Treffen im Juli in Obersontheim wiedersehen und austauschen konnte. Die Begegnungen mit Menschen und Gespräche fehlten. Die bereits 2019 geplante 3-tägige Fahrt nach Dresden und ins Elbsteingebirge konnte im Herbst endlich nachgeholt werden, so der Obmann der Altersabteilungen. Während der coronabedingt ruhigen Zeit war der Kreisseniorenrat nicht untätig. Zum einen wurde die Vorsorgemappe überarbeitet und es wurde eine neue Broschüre „Glücklich alt werden“ mit 17 Tipps für ein glückliches Alter erstellt. Pfarrer Marcus Götz aus Blaufelden bedankte sich für die Einladung und richtete Grüße der Notfallseelsorger im Kirchenbezirk Blaufelden und von den ehrenamtlichen Mitgliedern des Kriseninterventionsteams KIT im Landkreis Schwäbisch Hall aus. Er sieht zwischen Pfarrern und den Feuerwehren eine Verbindung: „Es ist gut, wenn man sie hat, aber auch gut, wenn man sie nicht braucht!“ Pfarrer Götz dankte allen Kameradinnen und Kameraden, dass sie rund um die Uhr erreichbar sind und alles tun, damit ihre Mitmenschen sicher leben können. Das Ehrenamt, das sie ausüben ist, wenn man es genauer betrachtet, ein Dienst zu Ehren Gottes. Daher auch der bekannte Leitspruch der Feuerwehren: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!“

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